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Sehenswürdigkeiten der Hansestadt Stralsund Teil 1

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Das Rathaus gehört zu den frühesten Massivbauten Stralsunds.
Es hatte ursprünglich nicht nur den Rat zu beherbergen, sondern diente als "kophus" vor allem Handelszwecken.
Als besonderer und für die Verwendung des Rathauses wichtiger Gebäudeteil wird schon 1278 das "cellarium" erwähnt. Die Keller der beiden Längshäuser sind mit 2 Reihen von Kreuzgewölben bedeckt.
Auch der Durchgang von der heutigen Badenstraße zum Alten Markt dürfte schon im 13. Jahrhundert unterkellert sein.
Wann die Bauarbeiten an den beiden Längshäusern mit den Handelsräumen im Erdgeschoß abgeschlossen worden sind, läßt sich nicht feststellen. Da sich aber im "theatrum" nach 1280 ein reges Geschäftsleben abspielte, darf angenommen werden, daß diese Gebäudeteile bald nach der Jahrhundertwende vollendet waren.
Im 14. Jahrhundert entstand an der Marktseite der nördliche Vorbau, dessen Erdgeschoß, die "laube" mit 2 Reihen von 6 Kreuzgewölben abgedeckt wurde. Das Haupgeschoß erhielt mit dem großen Saal die Gesamthöhe von beiden Obergeschossen der älteren Längsbauten. Die Satteldächer der Längshäuser wurden über den Saal hinweggeführt und der zwischenbau mit einem dritten Satteldach versehen. um diese Baugruppe zu einer Einheit zusammenzufügen, verkleidete man sie nach dem Vorbild Lübecks mit einer hohen Mauer, deren architektonische Gestaltung dem Rathaus sein repräsentatives Aussehen verlieh.

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Das Haus Nr. 5 am Alten Markt, das "Wulflamhaus", ist eines der bemerkens-
werten mittelalterlichen Giebelhäuser der Stadt. Erbaut wurde es um 1350 im Auftrage des damaligen Ratsherren und Bürgermeisters Bertram Wulflam.
In der Hanse spielte Wwulflam eine herausragende Rolle. Er vertrat die Stadt auf Hansetagen, war am Zustandekommen des "Stralsunder Friedens" von 1370 zwischen den Hansestädten und Dänemark beteiligt und verstand es, die Stadt Stralsund zu einer führenden Hansestadt zu entwickeln. Sein Haus enthält neben Diele, Galerie, Kemladen und Speicherböden ein zusätzliches Saalgeschoß, was die bedeutende Stellung aber auch sein Geltungsbedürfnis unterstreicht. Wulflams selbstherrliche Verwaltung der Stadtangelegenheiten, einschließlich der Finanzen, erregte immer mehr den unwillen der Stralsunder. So kam es 1391 zur Reform der Stadtverfassung unter Karsten Sarnow und zum Sturz Wulflams.
Beliebtes Fotoobjekt ist der schöne Giebel, dessen ursprüngliche Gestaltung große Ähnlichkeiten mit der Rathausfassade aufwies.
Nach der 1991 abgeschlossenen Rekonstruktion präsentiert sich das Wulflamhaus mit attraktiver Gaststätte und Domizil des Gewerbeamtes. Zum Wulflamhaus gehört auf dem Hof ein Brauhaus, das lange der damals in Stralsund weitverbreiteten Bierproduktion diente. Heute beherbergt es eine interessante Kleinspielstätte des Theaters und der Plattdütsch Spädäl.

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